Top-Virologe Hendrik Streeck: „2G-Beschränkung für Kinder ist weltfremd!“

Virologe Hendrik Streeck hält nichts von einem Ausschluss von Kindern

Virologe Hendrik Streeck hält nichts von einem Ausschluss von Kindern

Foto: picture alliance/dpa

Top-Virologe Hendrik Streeck (44, Uniklinikum Bonn) rechnet mit der 2G-Regel ab!

Den Plan der Berliner Landesregierung, selbst ungeimpfte Kinder nicht mehr in Restaurants, Cafés und Kinos zu lassen, lehnt Streeck ab.

Dass ungeimpfte Bürger selbst mit einem negativen Test nicht mehr in Restaurants, Cafés und Kinos gehen dürfen, sieht Streeck sehr kritisch.

„Eine 2G-Beschränkung für Kinder und Jugendliche ist weltfremd“, sagte Streeck zu BILD. Es gebe keinen zugelassenen Impfstoff für Kinder unter 12 Jahren. Zudem sei „ein indirekter Impfdruck auf Eltern und Kinder nicht ratsam, da die Vorteile der Impfung in dieser Altersgruppe nach den bisherigen wissenschaftlichen Erkenntnissen gering sind“.

Streeck sieht auch 2G-Regeln für Erwachsene mit großer Skepsis. Zu BILD sagte der Virologe, die Impfung müsse „als Eigenschutz verstanden werden“. Daher müsse man „2G kritisch sehen“.

Denn auch bei Geimpften käme es zu Infektionen, auch wenn diese „meist milde oder asymptomatisch“ verliefen. „Wie häufig dies vorkommt und ob und wie häufig Geimpfte das Virus weitergeben können, darüber sind sich die Studien uneins.“ Daher sollte die Impfung, die „vortrefflich vor einem schweren Verlauf“ schütze, „als Eigenschutz verstanden werden“.

Für etliche Bereiche können die Betreiber künftig selbst entscheiden, ob sie den Zutritt zu Innenräumen wie bisher Geimpften, Genesenen und Getesteten (3G) erlauben oder unter Wegfall etwa der Maskenpflicht und mit mehr Teilnehmern nur noch Geimpften und Getesteten (2G). Kinder, von denen die meisten bisher nicht geimpft werden, wären dann außen vor.

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